Heiliges Jahr 2025 –
Pilger der Hoffnung

Bild: Offizielles Logo des Hl. Jahres, www.vatican.va

An Heilig Abend hat Papst Franziskus turnusgemäß das Heilige Jahr 2025 eröffnet. Nach der Öffnung der Heiligen Pforte am Petersdom hat er, um damit einen deutlichen Akzent zu setzen, die Heilige Pforte erstmals in Rebibbia, Roms größtem Gefängnis geöffnet, bevor er die Heiligen Pforten in Santa Maria Maggiore, im Lateran und St. Paul vor den Mauern öffnete.

Das erste Heilige Jahr hatte damals 1300 Papst Bonifaz der VIII. ins Leben gerufen. Es war eine große Angst in der Bevölkerung wegen des Jahrhundertwechsels damals und die Pilgerschaft sollte geistlich stärken und Zuversicht schenken, wie es das diesmalige Motto auch tun will: Pilger der Hoffnung zu werden. Es fand danach erst alle 100 Jahre, später alle 50 und seit geraumer Zeit nun alle 25 Jahre statt. Im Zentrum steht die Erfahrung der Gnade Gottes und der Schuldenerlass und die Pilgerschaft, um sein Leben neu auszurichten. Das hat zur Praxis des Ablasses geführt. Dabei ging es nicht nur ums Geld, er war durchaus auch sozial gestaffelt. In seinem Buch „Ablass und Reformation“ schreibt der emeritierte Erlanger Kirchenhistoriker Berndt Hamm, der in Ulm wohnt: „Schon im Spätmittelater waren mindesten 95% der Ablässe kostenlos.“ (zitiert aus einem Artikel in der SWP vom 24.12.2024 von Elisabeth Zoll: Was es mit dem Jubeljahr auf sich hat Heiliges Jahr in Rom: Was es mit dem Jubeljahr auf sich hat).¹ Denn das Jubeljahr hat schon alte biblische Tradition. Im Buch Levitikus ist davon die Rede, dass alle 50 Jahre ein Jubeljahr mit einem vollständigen Schuldenerlass und einer Amnestie für die Gefangenen ist, also nach 7×7 Jahren. An dieser Tradition knüpfen die Heiligen Jahre als Jubeljahre an. Persönlich Belastendes und Dinge, wo man schuldig geworden ist, können mit der Wallfahrt und der Reue und dem Gebet, erlassen werden. Dass wir Menschen innerlich davon frei werden. Das ist mit dem Ablass gemeint – mit Geld ist er heute nicht mehr verbunden.

Papst Franziskus hat das konkretisiert: Die Öffnung der Heiligen Pforte in Roms größtem Gefängnis Rebibbia soll ein Zeichen für die Hoffnung der Inhaftierten der Welt sein. Der Papst ruft dazu auf, dass die Regierungen in den kommenden zwölf Monaten Amnestien gewähren. Mit der italienischen Regierung wurde ein Abkommen geschlossen für besondere Resozialisierungsmaßnahmen für Inhaftierte während des Heiligen Jahres. Und damit der ärmere Teil der Bevölkerung Roms während des Heiligen Jahres aufgrund des Pilgerstroms ihre Wohnungen gekündigt bekommen, setzt sich der Bürgermeister für ein Kündigungsmoratorium ein.

Neben den römischen, päpstlichen Basiliken sind es auch viele Kirchen und Kapellen auf der ganzen Welt, die als Ablassort für das Heilige Jahr 2025 bestimmt sind: U.a. der Rottenburger Dom, die Konkathedrale St. Eberhard Stuttgart, St. Vitus in Ellwangen, St. Georg in Ochsenhausen, St. Martin in Ulm-Wiblingen, St. Martin in Weingarten und weitere Wallfahrtskirchen in der Diözese.

Bischof Klaus Krämer hat das heilige Jahr im Gottesdienst am Sonntag 29.12. eröffnet und wird es am 28.12.25 wieder beschließen.

Dekan Ulrich Kloos

¹ https://www.swp.de/politik/heiliges-jahr-in-rom-was-es-mit-dem-jubeljahr-auf-sich-hat-77720208.html

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Aktueller Impuls

Jubiläumsgebet von Papst Franziskus

Vater im Himmel,
der Glaube, den du uns in deinem Sohn
Jesus Christus, unserem Bruder, geschenkt hast,
und die Flamme der Nächstenliebe,
die der Heilige Geist in unsere Herzen gießt,
erwecke in uns die selige Hoffnung
für die Ankunft deines Reiches.

Möge deine Gnade uns zu
fleißigen Säleuten des Samens des Evangeliums verwandeln,
möge die Menschheit und der Kosmos auferstehen
in zuversichtlicher Erwartung
des neuen Himmels und der neuen Erde,
wenn die Mächte des Bösen besiegt sein werden
und deine Herrlichkeit für immer offenbart werden wird.

Möge die Gnade des Jubiläums
in uns Pilgern der Hoffnung
die Sehnsucht nach den himmlischen Gütern erwecken
und über die ganze Welt
die Freude und den Frieden
unseres Erlösers gießen.
Dir, gesegneter Gott in alle Zeit
sei Lob und Ehre in Ewigkeit.

Amen

Zentrale Gebete

Vater­unser

Das Vaterunser ist das zentrale Gebet des Christentums und wurde von Jesus Christus selbst gelehrt. Es ist ein Gebet, das die Beziehung zwischen Gott als Vater und den Gläubigen betont. Es besteht aus sieben Bitten, die die Werte des Glaubens widerspiegeln.

Das Gebet findet sich in den Evangelien von Matthäus und Lukas und wird in vielen christlichen Gottesdiensten gemeinsam rezitiert. Das Gebet vereint somit Christen weltweit, da es in allen christlichen Konfessionen gebetet wird.

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

Glaubens­­bekenntnis

Das Glaubensbekenntnis, oft das Apostolische Glaubensbekenntnis genannt, ist eine Zusammenfassung der grundlegenden Glaubensinhalte der katholischen Kirche. Es drückt den Glauben an Gott, Jesus Christus, den Heiligen Geist und die Gemeinschaft der Gläubigen aus.

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben.

Amen.

Ave Maria

Das Ave Maria, auch bekannt als das »Gegrüßet seist du, Maria«, ist ein Gebet, das sich direkt an Maria richtet. Es erinnert an die Verkündigung und betont ihre Rolle als Mutter Gottes. Der Text des Gebets basiert auf dem biblischen Bericht über die Verkündigung an Maria, als der Engel Gabriel ihr die bevorstehende Geburt Jesu verkündete.

Das Ave Maria wird in verschiedenen liturgischen und musikalischen Kontexten verwendet, es ist auch wichtiger Bestandteil des Rosenkranzgebets. Neben seiner liturgischen Verwendung findet das Ave Maria daher auch Platz in der alltäglichen Frömmigkeit. Viele Komponisten haben das Ave Maria in ihrer Musik vertont, wodurch es auch in der klassischen Musik große Bedeutung erlangt hat.

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.

Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.

Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes.

Amen.