Sommerzeit – Reisezeit

Bild: Pixabay

Wir Deutschen sind ja bekanntlich ein reislustiges Volk. 63 % der Teilnehmer bei einer Umfrage gaben an, eine mindestens fünftägige Reise in diesem Jahr unternehmen zu wollen. Warum ist für uns eigentlich das Reisen so wichtig? Auf diese Frage gibt es vermutlich ganz unterschiedliche Antworten: „Ich muss mal raus aus meinen vier Wänden.“ – „Ich muss mal wieder was anderes sehen.“ – „Ich habe den ewigen Alltagstrott satt!“

Am Ende sollte aber der Ortswechsel gar nicht das Entscheidende bei einer Reise sein. Ein Satz des französischen Literaturnobelpreisträgers Anatole France (1844-1924) lautet: „Was ist Reisen? Ein Ortswechsel? Keineswegs! Beim Reisen wechselt man seine Meinungen und Vorurteile.“

Laut Anatole France ist ein geistiger Ortswechsel beim Reisen wichtiger als ein rein geografischer. Eine Reise ist dann gelungen, wenn wir nicht nur unsere äußeren, sondern auch unsere inneren Standpunkte und Sichtweisen verändern. Gelingt das nicht, laufen wir in Gefahr, dass hinterher wieder alles beim Alten bleibt. Dann hatten wir vielleicht ein paar traumhafte, erholsame Tage, aber ein Mehrwert bleibt außen vor.

Ein Urlaub oder Reise ist erst dann wirklich erfolgreich, wenn wir nicht nur unseren räumlichen, sondern auch unseren denkerischen Horizont erweitern. Wenn die verschiedenen Eindrücke, die wir unterwegs gewinnen, eine neue Blickweise und ein neues Denken initiieren. Wenn wir durch neue Begegnungen alte Vorurteile abbauen.

„Beim Reisen wechselt man seine Meinungen und Vorurteile“, weil man dabei auf bisher Unbekanntes und Unentdecktes stößt, sich darauf einlässt und dadurch neue Denkweisen und Ansichten gewinnt: Wenn ich die Schönheit eines Sonnuntergangs am Strand oder eines Sonnenaufgangs in den Bergen erlebt habe, ist es mir vielleicht nicht mehr gleichgültig, wie wir Menschen mit unserer Umwelt umgehen. Wenn ich die Armut in der Favela eine südamerikanischen Großstadt gesehen haben, erscheint mein eigener bescheidener Besitz in einem anderen Licht; und und und…

„Beim Reisen wechselt man seine Meinungen und Vorurteile“. Ich wünsche Ihnen für die bevorstehenden Sommerwochen und –Urlaubswochen dass Sie nicht nur einen Ortwechsel sondern auch einen Sichtwechsel erleben. Ich wünsche Ihnen eine echte Horizonterweiterung. Und falls Sie nicht verreisen werden wünsche ich Ihnen auch hier Zeiten und Gelegenheiten manches Alltägliche und Gewohnte in einem neuen Licht zu sehen. Denn auch ein innerer Standortwechsel kann erholsam sein.

Ph. Kästle

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Aktueller Impuls

Reisesegen

Gesegnet seien dein Start in das Neue

und dein Heimkommen.

Gesegnet seien dein Lebensweg

und alle, die dir begegnen.

Gesegnet seien deine Mühen

und deine Entbehrungen.

Gesegnet seien dein Lächeln

und deine Freude.

Gesegnet seien die, die du reichst,

und jede Hand, die du nimmst.

Gesegnet seien deine Worte,

und die Geschichten, die du erzählst

Gesegnet sei deine Reise.

Gottes Segen begleite und beschütze dich.

Gernot Candolini

Zentrale Gebete

Vater­unser

Das Vaterunser ist das zentrale Gebet des Christentums und wurde von Jesus Christus selbst gelehrt. Es ist ein Gebet, das die Beziehung zwischen Gott als Vater und den Gläubigen betont. Es besteht aus sieben Bitten, die die Werte des Glaubens widerspiegeln.

Das Gebet findet sich in den Evangelien von Matthäus und Lukas und wird in vielen christlichen Gottesdiensten gemeinsam rezitiert. Das Gebet vereint somit Christen weltweit, da es in allen christlichen Konfessionen gebetet wird.

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

Glaubens­­bekenntnis

Das Glaubensbekenntnis, oft das Apostolische Glaubensbekenntnis genannt, ist eine Zusammenfassung der grundlegenden Glaubensinhalte der katholischen Kirche. Es drückt den Glauben an Gott, Jesus Christus, den Heiligen Geist und die Gemeinschaft der Gläubigen aus.

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben.

Amen.

Ave Maria

Das Ave Maria, auch bekannt als das »Gegrüßet seist du, Maria«, ist ein Gebet, das sich direkt an Maria richtet. Es erinnert an die Verkündigung und betont ihre Rolle als Mutter Gottes. Der Text des Gebets basiert auf dem biblischen Bericht über die Verkündigung an Maria, als der Engel Gabriel ihr die bevorstehende Geburt Jesu verkündete.

Das Ave Maria wird in verschiedenen liturgischen und musikalischen Kontexten verwendet, es ist auch wichtiger Bestandteil des Rosenkranzgebets. Neben seiner liturgischen Verwendung findet das Ave Maria daher auch Platz in der alltäglichen Frömmigkeit. Viele Komponisten haben das Ave Maria in ihrer Musik vertont, wodurch es auch in der klassischen Musik große Bedeutung erlangt hat.

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.

Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.

Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes.

Amen.